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Nerven & Schmerzen
Sind meine Schmerzen Nervenschmerzen?
Muskelkrämpfe können vielfältige Ursachen haben. Oft wird ein Mineralienmangel vermutet. Nicht immer aber helfen Elektrolytgetränke oder Magnesium weiter. Wenn Muskelkrämpfe häufig auftreten (Faustregel: mehr als dreimal pro Woche), sollte nach weiteren Ursachen und gezielten Behandlungsmöglichkeiten gesucht werden. Spätestens hier kommt der Neurologe ins Spiel.

Krämpfe gehen meist gar nicht vom Muskel selbst aus, sondern von den Nerven, die den Muskel ansteuern. Dies sind die gleichen Nerven, welche auch die normalen Muskelbewegungen steuern. Wenn ein Nerv ständig und unkontrolliert Kontraktionssignale an den Muskel sendet, resultiert dies in einem Muskelkrampf. Dieser Überaktivität der verantwortlichen Nerven liegt oft eine Nervenreizung (bzw. medizinisch gesprochen eine Hyperexzitabilität) zu Grunde. Diese wiederum kann durch Probleme an verschiedenen Stellen hervorgerufen werden. Um nur einige Beispiel zu nennen: Polyneuropathie, Nervenkompression („eingeklemmter Nerv“) und Bandscheibenvorfall. Wenn man „das Übel an der Wurzel packen“ möchte, muss man therapeutisch an genau dieser Stelle ansetzen: an der Übererregbarkeit der Nerven.

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Die Untersuchung der Funktion der gesamten Nervenbahnen gehört zum Aufgabengebiet des Neurologen. Bei der Abklärung von Muskelkrämpfen geht es um die Nervenfasern, welche die Muskeln ansteuern. Wenn die Ursache zugeordnet ist, kann gemeinsam eine gezielte Therapie besprochen werden.
Wussten Sie, dass die Nervenfasern in Armen und Beinen nicht nur Schmerzinformationen von anderen Körperbereichen an das Gehirn weiterleiten, sondern selbst Schmerzen verursachen können? Dass „Nervenschmerzen“ auf normale Schmerzmittel oft kaum reagieren, sondern ganz gezielt behandelt werden müssen?

In Studien wurde gezeigt: Menschen mit unerkannten Nervenschmerzen nehmen oft viel zu viele Medikamente ein. Werden Nervenschmerzen als solche erkannt und mit gezielten Medikamenten behandelt, können die Schmerzmittel meist stark reduziert werden.

Wann an Nervenschmerzen denken?
Schmerzart: Nervenschmerzen sind oft besonders unangenehm, werden von Betroffenen z.B. als „brennend“, „wie Sonnenbrand“, „elektrisierend“ oder wie „Wundschmerz“ beschrieben. Nervenschmerzen sind oft nicht auf einen Ort begrenzt, sondern können auch ausstrahlen. Zusätzlich findet sich in den Schmerzarealen oft eine gewisse Taubheit (ähnlich wie nach einer Betäubungsspritze beim Zahnarzt) oder auch eine typische Überempfindlichkeit der Haut. Schon leichte Berührungen (teilweise nur die Kleidung auf der Haut) oder Temperaturreize können sehr schmerzhaft sein. Zudem treten nicht selten Missempfindungen auf (typische Beschreibungen: Kribbeln, Ameisenlaufen oder Nadelstechen). Dies sind nur einige Hinweise. Sie ersetzen nicht eine gewissenhafte neurologische Untersuchung und Beratung.

Wie kann man Nervenschmerzen nachweisen?
Der neurologische Nachweis von Nervenschmerzen beruht auf dem Erkennen eines Nervenschadens bzw. einer Nervenfunktionsstörung. Die Diagnose „Nervenschmerz“ kann dann als gesichert gelten, wenn eine Funktionsstörung der Nerven nachgewiesen ist. Ob eine Funktionsstörung der Nerven vorliegt, kann eine genaue NLG- und EMG-Untersuchung klären. Nervenultraschall ist sehr hilfreich, um die genaue Ursache der Funktionsstörung einzusehen.

Was tun?
Ein Vorgehen „nach Schema F“ ist bei Nervenschmerzen oft nicht der ideale Weg. Gerne kann ich Ihnen eine Nervenuntersuchung und eine ursachenorientierte Therapieberatung anbieten.

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Ein nicht ganz so häufig untersuchter Nerv: Die Patientin litt seit Jahren an quälenden Schmerzen der Hand. Mit der NLG-Untersuchung konnte eine Läsion des Nervus radialis (obenstehende kleinere Kurve; darunter zum Vergleich die Ergebniskurve der gesunden Hand) festgestellt werden. Die Diagnose Nervenschmerzen wurde gestellt. Eine gezielte ultraschallgestützte Nervenblockade führte zu einer deutlichen Schmerzerleichterung.
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