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Polyneuropathie
Genaue Diagnose und Therapieberatung
Die Füße oder Beine sind taub, kribbeln, sind unruhig oder brennen. Dies können Symptome einer Polyneuropathie sein. Ist Polyneuropathie heilbar? Wer dann Dr. Google um Rat fragt, lernt schnell, dass man entweder Diabetes hat oder Alkoholiker sein muss. Und, dass man eigentlich nichts tun kann.

Richtig dagegen ist: Diabetes ist statistisch die häufigste Ursache für eine Polyneuropathie. Auch schwerer Alkoholismus kann eine PNP verursachen. Es gibt aber in der Realität deutlich mehr als 200 verschiedene Ursachen einer Polyneuropathie – in der neurologischen Fachliteratur existieren ganze Bücher darüber. Mit einer kurzen Pauschalaussage „eine Polyneuropathie ist nicht heilbar“ oder „da kann man nichts machen“ wird man der Realität nicht gerecht. Bei einer Polyneuropathie ist eine ursächliche Therapie zwar tatsächlich nicht immer möglich, andererseits aber auch gar nicht unbedingt nötig. Ziele der neurologischen Konsultation bei Polyneuropathie sollten sein: differenziert untersuchen, behandelbare Formen erkennen und diese gezielt behandeln.

Eine fundierte Abklärung bei Polyneuropathie umfasst mehrere Schritte:

Eine differenzierte Untersuchung hilft, die verschiedenen Ursachen auseinanderzuhalten.
Sehr wichtig ist, eine erweiterte NLG- und EMG-Untersuchung (z.B. inkl. F-Wellenbestimmung) durchzuführen. Hieraus ergeben sich weitere evtl. nötige Untersuchungen (Nervenultraschall, Blutuntersuchungen, Nervenbiopsie, Hautstanzbiopsie).

Therapiebedarf einschätzen und dessen Dringlichkeit klären.
Eine genaue Auswertung der bei Schritt 1 erhobenen Befunde ist die Basis. Ziel ist es, behandelbare Ursachen herauszufiltern. Durch die Untersuchungen können außerdem progrediente Formen (die oft gut behandelt werden können) frühzeitig erkannt werden und von den harmlosen Formen (welche z.T. auch gar keiner besonderen Behandlung bedürfen) abgegrenzt werden.

Therapie.
Für viele Formen einer Polyneuropathie gibt es mittlerweile wirksame Therapien. Eine genaue Auflistung würde den Rahmen sprengen. Näheres erfahren Sie gerne in einem persönlichen Gespräch.

Weiterer wichtige Punkt der Therapieplanung: störende Symptome identifizieren und effektiv und schonend behandeln. Auch hier gibt es neue Therapieansätze aus den letzten Jahren. Ein Ausblick aus der Forschung: Aktuelle Studien zeigen z.B. eine gute Wirksamkeit einer Therapie mit Botulinumtoxin bei Fußschmerzen durch Polyneuropathie.

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Auch bei scheinbar klaren Befunden lohnt sich eine erneute Überprüfung. Zum Beispiel: Wenn ein Diabetes vorliegt oder eine Chemotherapie erfolgte, ist eine Polyneuropathie meist genau darauf zurückzuführen. In Studien wurde aber gezeigt, dass auch diese Annahme manchmal etwas vorschnell ist. Polyneuropathie kann viele Ursachen haben. Wichtig ist auch hier, behandelbare Ursachen zu erkennen.
NLG und EMG

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